Heute vor 114 Jahren wurde eine kleine 11 cm hohe Statuette gefunden, die die Welt bis heute fasziniert! Die Venus von Willendorf ist die bekannteste Frauenstatuette der Steinzeit, die in Europa entdeckt wurde. Ihre üppige Figur ist ihre Besonderheit.

Das Dorf

Willendorf in der Wachau ist ein kleines Dorf in Niederösterreich im Bezirk Krems. Weltberühmt wurde das Dorf mit 154 Einwohnern (stand 01.01.2019) als 1908 eine 11 cm große Figurine bei Ausgrabungen entdeckt wurde. Die Venus von Willendorf ist eine Kalksteinstatuette aus der Steinzeit. Sie gilt als eine der schönsten Venus-Beispiele.

venus von willendorf

© E. Monamy

Les fouilles
Venus

Josef Szombathy

(Wiki – Gemeinfrei)

Die Statuette wurde von Josef Szombathy in Zusammenarbeit mit Josef Bayer am 7. August 1908 auf dem Gelände einer alten Ziegelei entdeckt. Aufgrund der erkannten Stratigraphie wurde die Statuette dem Gravettien zugeordnet und ihr ein relatives Alter von etwa 25.000 Jahren vor der Gegenwart zugeschrieben.

Der Fund der Venus wird im örtlichen Museum, dem Venusium, präsentiert. Sie wird im Naturhistorischen Museum in Wien aufbewahrt.

Siedlungsgeschichte

Diese Figurine ist aus Kalkstein (Oolith aus der Nähe von Brünn) und war ursprünglich mit roter Farbe bedeckt. Die alten Methoden auf einer Grabung beinhalteten das Waschen der Funde mit Wasser. Bei dieser Methode gehen eventuelle Farben oder Farbspuren verloren. Außerdem wurden früher die Funde mit Schellak (Insektenharz) überzogen. Dies stört bei weiteren chemischen Analysen.

Die Figurine zeigt eine nackte, stehende Frau mit starker Fettleibigkeit, die ihre Arme auf die Brust gelegt hat. Der fein gravierte Kopf ist nach vorne gebeugt und scheint vollständig von gewundenen Zöpfen bedeckt zu sein. Interessant ist, dass die Figurine symmetrisch ist, aber kein Gesicht und keine Füße hat. Reste von Pigmenten lassen vermuten, dass die Statuette ursprünglich rot bemalt war.

© E. Monamy

Beeindruckende kleine Frau

© E. Monamy

Im Frühling 2021 während des Lockdowns bin ich mit meiner Familie in die Wachau gefahren. Ziel war das Dorf „Willendorf“. Endlich hatte ich die Möglichkeit den Fundort der Ikone Venus von Willendorf zu sehen. Ich war ganz unvorbereitet. Ich wollte mich überraschen lassen! Die Fundstelle ist sehr gut hergerichtet, leicht erreichbar und mit Hinweisschildern gut beschrieben. Eine überlebensgroße Steinkopie steht daneben. Es ist ein beeindruckender Ort. Wer weiß wer die Venus geschnitzt hat und aus welchen Gründen. Die Perfektion ihrer Modellierung brachte ihr weltweiten Ruhm ein. Auch ich bin ein großer „Fan“ der Venus. Ich habe sie in gehäkelter Kopie, als Silberanhänger und als kleine Kopie auf meinem Schreibtisch zu Hause und nun war ich an ihrem Fundort!!!