Ich freue mich riesig, euch endlich erzählen zu können, woran ich in den letzten Monaten (um ehrlich zu sein: Jahren!) intensiv gearbeitet habe: Mein historisches Kochbuch ist erschienen! Es ist ein Herzensprojekt, das Kochen und Geschichte miteinander verbindet – so, wie ich es seit vielen Jahren in meinen Kursen, Vorträgen und Workshops vermittle.
Warum ein Kochbuch über historische Rezepte?

Oft wurde ich in meinen historischen Kochkursen gefragt: „Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, alte Rezepte zu kochen?“
Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Weil Essen schon immer mehr war als nur Nahrungsaufnahme. In jedem Rezept, in jeder Zutat, in jeder Kochtechnik steckt Geschichte – von Alltag über Handel bis hin zu Religion und Macht.
Was mich daran so fasziniert: Man kann Geschichte schmecken. Wenn man ein römisches Moretum rührt, eine mittelalterliche Linsensuppe kocht oder einen barocken Mandelauflauf bäckt, dann kommt man den Menschen, die diese Gerichte einst gegessen haben, auf eine ganz besondere Weise nahe.
Und genau das möchte ich mit diesem Buch ermöglichen.
Wie das Buch entstanden ist
Die Arbeit an diesem Buch war – wie soll ich sagen – eine kulinarisch-historische Expedition. Ich habe in Archiven gestöbert, alte Kochbücher gelesen, Rezepte übersetzt, Zutaten nachrecherchiert, in Grabungsberichten nach Funden gesucht, und natürlich: unzählige Male gekocht, probiert, verworfen, wieder gekocht.
Besonders spannend war die Arbeit mit den Quellen. Viele Rezepte aus der Antike oder dem Mittelalter sind nicht so überliefert, wie wir das heute gewohnt sind. Es fehlen Mengenangaben, es gibt kaum genaue Zubereitungsanleitungen – manches klingt eher wie eine Notiz am Rand: „Nimm gutes Fleisch, würze es, und brate es ordentlich.“
Da hilft nur: ausprobieren, testen, anpassen.
Ich habe jedes Gericht mehrfach gekocht, die Familie war meistens „Versuchskaninchen“ und musste anpassen. Einige Rezepte haben es nicht ins Buch geschafft – andere wurden zu echten Favoriten. Und ganz nebenbei habe ich so viel gelernt wie selten zuvor.


Was Sie im Buch erwartet

Die hier präsentierten Rezepte basieren auf historischen Quellen, ergänzt durch archäologische Erkenntnisse und praktische Experimente. Jedes Rezept enthält Zutatenlisten für vier Personen sowie eine moderne Zubereitungsanleitung. Wo überliefert, ist auch das Originalrezept samt deutscher Übersetzung beigefügt. Für jede Epoche wurde besonderes Augenmerk auf Authentizität gelegt. Zutaten wie Kartoffeln, Tomaten oder Schokolade, die erst nach der Entdeckung Amerikas nach Europa kamen, wurden bewusst ausgeschlossen. Für die Epochen ohne schriftliche Quellen erarbeitet ich die Rezepte immer auf Basis von Ausgrabungsberichten sowie naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und meiner Vorstellungskraft. Das Kochbuch ist chronologisch gegliedert und führt durch verschiedene Epochen von der Steinzeit bis ins Mittelalter. Jedes Kapitel beginnt mit einer Einführung in die jeweilige Zeit, die Essgewohnheiten und die verwendeten Zutaten. Zudem gibt es spannende Anekdoten und Wissenswertes zu einzelnen Speisen.
Für wen ist das Buch gedacht?
Für alle, die sich für Geschichte interessieren. Für alle, die gern kochen. Für alle, die wissen wollen, wie es früher geschmeckt hat – und warum.
Es ist kein Buch nur für Spezialisten sondern für neugierige Menschen, die gerne Neues ausprobieren und dabei ein Stück Vergangenheit entdecken möchten.

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