Mme Tussaud und die Totenmasken

Mme Tussaud und die Totenmasken

Heute vor 172 Jahren ist Marie Grosholtz in London gestorben. Die Französin war eine Wachsbildnerin. Bekannt wurde sie als Gründerin des Madame Tussaud Museum in London. Weltweit gibt es heute “Mme Tussauds” mit internationalen und nationalen Prominenten.

Leben

Marie Grosholtz wurde am 7. Dezember 1761 in Strassburg geboren. Ihr Vater war Henker. Ihre Mutter hatte eine Affäre mit Philipp Curtius und folgte ihm 1776 nach Paris. Maria (5 Jahre alt) wurde mitgenommen. Curtis begann mit dem Aufbau eines Wachsfigurenkabinetts und feilte an seiner Technik. Marie war sehr an seiner Arbeit interessiert und half immer wieder und öfter mit. Als sie 17 Jahre alt war, schuf sie ihr erstes Werk – das lebensgroße Porträt von Voltaire. Für das Revolutionsmuseum modellierte sie die Köpfe der Opfer.

1794 starb Curtis, den sie “Onkel” nannte und erbte seine Sammlung an Wachsfiguren. 

1795 heiratete sie Francois Tussaud, bekam zwei Söhnen und trennte sich 1800 von ihm, da seine Trunkenheit ein Problem darstellte. Sie ließ sich 1809 scheiden. 

1802 reiste sie mit ihrem ältesten Sohn, Joseph, nach London. Durch die Kontinentalsperre konnte sie nicht zurück nach Frankreich. 1822 kam ihr zweiter Sohn nach. 1835 eröffnete sie nach jahrelangen Reisen durch Irland und Großbritannien mit ihrer Wanderausstellung ihr eigenes Museum von Wachsfiguren in der Londoner Baker Street. Sie schuf ihr eigenes Abbild und übergab danach das Museum ihrem Sohn Joseph, der ihre Kunst erlernt hatte.

Mari Tussaud starb am 16. April 1850.

tussaud

Wachsfigur von Mme Tussaud im Tussaudmuseum Wien

© E. Monamy

Totenmasken
Agamemnon

Maske des Agamemnon

© https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32288248

Totenmaske

Totenmaske des Tutanchkhamun

Die Maske von K’inich Janaab Pakal I. (Maya)

© https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6059598

Kleinklein

Maske aus Kleinklein, Kröllkogel (Österreich) – Hallstatt

© E. Monamy

Heutzutage sind Totenmasken entweder aus Gips oder Wachs. Es sind Gesichtsabdrücke einer verstorbenen Person: sehr realistisch und die verstorbene Person ist erkennbar.

Totenmasken gibt es aber schon seit Jahrtausenden!! In den früheren Kulturen wurden diese Totenmasken im Laufe der Bestattungszeremonien angefertigt und mit kostbaren Steinen oder Elfenbein oder Gold dekoriert. Eine Ähnlichkeit mit dem Verstorbenen gab es nicht, da dies eine geringere Rolle spielte. Es ging nicht darum, die Gesichtszüge der Person darzustellen, sondern einem Schönheitsideal, dem Rang entsprechend, nachzugehen.

Einige Beispiele aus der Geschichte:

  • Die Maske von Agamemnon (Mykene)
  • Die Maske von Tutanchkhamun (altes Ägypten)
  • Die Maske von K’inich Janaab Pakal I. (Maya)
  • Die Maske von Kleinklein (Hallstatt)

Kinderworkshops

Diesen Sommer konnten einige Kinder zwischen 6 und 12 Jahren ihre eigene Totenmaske nach dem Modell von Tutanchkhamun anfertigen!!

© Archeomuse

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