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1.900 Jahren ist Marc Aurel geboren.

Der römische Philosoph wurde am 26. April 121 in Rom geboren und war von 161 bis 180 römischer Kaiser. Sein Vater starb als er 7 Jahre alt war und daraufhin wurde er von seinem Großvater erzogen. Er verlobte sich 136 mit Ceionia, der Tochter des vorgesehen Thronfolgers: Lucius Aelius Caesar sollte auf Hadrian folgen, doch dieser verstarb plötzlich und Hadrian ernannte den Senator Antoninus Pius als Nachfolger. Antoninus Pius adoptiert Marc Aurel und Lucius Aurelius Verus.

Marc Aurel

von links nach rechts: Marc Aurel, Antoninus Pius, der kleine Lucius Verus und Hadrian

(© Wikimedia, gemeinfrei)

Nach dem Tod von Antoninus Pius war Marc Aurel der einzige Erbe des Reiches. Lucius hat diese Vorrangstellung nie bestritten. Der Senat verlieh ihm den Titel eines Augustus und Imperators, zusätzlich zu dem des Pontifex maximus (Priester an der Spitze der offiziellen Kulte der römischen Religion). Es scheint, dass Marc Aurel der Übernahme der kaiserlichen Macht zumindest anfangs widerstrebte, denn die Historia Augusta beschreibt ihn als vom Senat „gezwungen“, die Leitung der Res publica zu übernehmen. Marc Aurel, mit seiner Vorliebe für das philosophische Leben, fand das kaiserliche Amt unattraktiv. Seine Ausbildung als Stoiker führte ihn jedoch zu der Einsicht, dass es seine Pflicht war, und er nahm diese Verantwortung schließlich an.

Stoiker sehen ihren Platz in einer größeren Weltordnung und akzeptieren ihr Los mit emotionaler Selbstbeherrschung und streben nach Weisheit und Seelenruhe dank Gelassenheit.

Die Historia Augusta ist die seit dem frühen 17. Jh. gebräuchliche Bezeichnung für eine Sammlung von Biographien römischer Kaiser und Usurpatoren des 1. und 2. Jhs.. Angeblich in lateinischer Sprache im frühen 4. Jh. von einer Reihe ansonsten unbekannter Autoren verfasst, wurde dieses Werk von Historikern als das Werk eines einzigen anonymen Schreibers aus dem späten 5. Jh. entlarvt. Der Text ist reich an phantasievollen Details und Anekdoten, die auf erfundenen Quellen oder Dokumenten beruhen, was ihn zu einer manchmal zweifelhaften historischen Quelle macht.

Marc Aurel

(© Wikimedia, gemeinfrei)

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Die Regierungszeit des Marc Aurel war geprägt von militärischen Auseinandersetzungen. Im Osten bekämpft das Römische Reich erfolgreich ein wiedererstarktes Partherreich und das rebellische Königreich Armenien. Marc Aurel besiegte die Markomannen, die Quaden und die sarmatischen Iazygen in den Markanerkriegen. Diese und andere germanische Völker stellten jedoch weiterhin eine Bedrohung für das Reich dar, und trotz eines unterzeichneten Waffenstillstands kam es bald wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Außerdem brach um 166 eine schwere Pandemie aus, die als „Antoninische Pest“ bekannt wurde und die Bevölkerung des Reiches für mehrere Jahrzehnte dezimiert.

Am 17. März 180 ist Marc Aurel gestorben. Es soll in Vindobona passiert sein. Es kann aber auch in Sirmium (heutiges Serbien) gewesen sein. Wir kennen die genauen Ursachen der Krankheit nicht, die Marcus Aurelius in kaum einer Woche dahinraffte und deren Schnelligkeit seine Zeitgenossen kennzeichnete: Sowohl Krankheit als auch Vergiftung sind erwähnt worden. Seine Asche wurde nach Rom gebracht. Da er leibliche Kinder hatte, folgt ihm Commodus, der schon seit 177 Co-Regent war. Diese Entscheidung, die die Reihe der „Adoptivkaiser“ beendet, wird von späteren Historikern stark kritisiert, denn Commodus ist nicht nur ein Unbekannter in Politik und Militär, sondern wird auch schon in jungen Jahren als extrem egoistisch und mit schweren psychischen Problemen beschrieben, übermäßig leidenschaftlich bei Gladiatorenspielen (an denen er selbst teilnahm).

In Rom steht die Marc Aurel Säule, die mit der Erzählung des Überganges der römischen Armee über die Donau anfängt. Ursprünglich war die Säule bemalt und mit 116 Szenen von mehreren Künstlern geschaffen. Marc Aurel kommt 62 Mal vor! Die Bildreliefe sind tief eingeschnitten und wirken dementsprechend eindrucksvoller.

(© Wikimedia, gemeinfrei)

Marc Aurel

In Wien erinnern uns eine Straße (Marc-Aurel-Strasse im 1. Bezirk) und die Anker Uhr an diesen römischen Kaiser: jeden Tag zwischen 1 Uhr und 2 Uhr können wir ihn dort oben betrachten! In Wien bzw. Vindobona und Carnuntum schrieb er große Teile seiner „Selbstbetrachtungen“

„Was wir jetzt tun, hallt in der Ewigkeit wider“ (Selbstbetrachtungen)