Heute vor… 200 Jahren wurde Charles Baudelaire in Paris am 09. April 1821 geboren. Der bekannte französische Dichter wurde nur 46 Jahre alt und verstarb in Paris. Er lebte ein kurzes, aber sehr bewegtes Leben geprägt durch seine Mutter und einem dominanten Stiefvater, einem abgebrochenen Jusstudium, einer mit Schiffbruch endeten Reise nach Indien und Liebschaften.

Cafe Momus

Das Café Momus (Aquarelle von Henri Lévis (1849))

Der junge Baudelaire hatte eine glückliche Kindheit an der Seite seiner Mutter, mit der er unvergessliche Momente teilte, an die er sich sein ganzes Leben lang erinnern sollte. In einem autobiografischen Gedicht in den „Blumen des Bösen“ erzählt er nostalgisch von den Sommern in Neuilly-sur-Seine in „la maison blanche“. Während seiner Kindheit hatte der zukünftige Dichter eine exklusive und fusionierte Beziehung zu seiner Mutter, der einzigen Frau, die in seinem Leben wirklich zählte. Diese Mutter-Sohn-Beziehung, die Charles so sehr am Herzen lag, wurde gestört, als Caroline Dufaÿs ein Jahr nach dem Tod von Joseph-François Baudelaire den Bataillonskommandanten Jacques Aupick heiratete.

Wegen seiner Geldprobleme und Schulden stellt ihn seine Mutter unter Vormundschaft. Charles Baudelaire seinerseits beschließt, den Kontakt zu seinem Stiefvater abzubrechen. Er versuchte, den Kontakt zu seiner Mutter zu halten und sie für seine Arbeit zu interessieren, was sie bewunderte, auch wenn sie seine literarischen Ambitionen nicht immer unterstützte.

Baudelaire ging sehr gerne in Caféhäuser. Einem Jugendfreund zufolge (zitiert in Pichois & Ziegler) „schrieb er in Cafés und auf der Straße“. In seiner Jugend traf er sich mit seinen Freunden im „Chez Duval“, einer Weinhandlung am Place de l’Odéon. Er mochte auch „La Rotonde“, ein Café im Quartier Latin. Er aß oft im „La Tour d’Argent“ am Quai de la Tournelle, einem Restaurant, das heute noch unter demselben Namen existiert, dessen Interieur aber nichts mehr mit seinem Aussehen zu Baudelaires Zeiten gemein hat aber wo die Atmosphäre freundlich und beliebt war. Später gab es das „Café Momus“ in der Rue des Prêtres-Saint-Germain-l’Auxerrois, das Mabille, das „Prado“, das „Chaumière“ und die „Closerie des Lilas“. Leider sind uns seine Lieblingsspeisen nicht bekannt. Viel Geld für gutes Essen konnte er allerdings sicherlich nicht ausgeben, da er stets verschuldet war.

La Closerie des Lilas

La Closerie des Lilas

Charles Baudelaire starb am 31. August 1867 in Paris nach einem bewegten Leben. Der Dichter und romantische Ästhet ist heute ein fester Bestandteil des französischen literarischen Erbes.

Verwendete Literatur für diesen Beitrag:

Claude Pichois et Jean Ziegler, Baudelaire (Fayard, 2005 ; édition originale 1987)

Claude Delarue, Baudelaire, l’enfant idiot (Belfond, 1997)

François Porché, La vie douloureuse de Charles Baudelaire (Plon, 1926)