Heute vor 155 Jahren ist Maria Salomea Skłodowska geboren. Sie ist als Marie Curie, Physikerin und Chemikerin mit 2 Nobel-Preisen besser bekannt.  Marie Curie gilt als eine der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen des 20. Jhs.. Sie war eine Pionierin bei der Erforschung der Radioaktivität, die erste Frau, die einen Nobelpreis erhielt, und bis heute die einzige Person, die einen Nobelpreis in zwei wissenschaftlichen Disziplinen (Physik und Chemie) erhielt.

Kindheit und Jugend

Marie Curie wird am 7. November 1867 in Warschau geboren. Ihr Vater, der aus einer Adelsfamilie stammt, ist Professor für Mathematik und Physik; ihre Mutter ist Lehrerin. Marie ist die Jüngste von fünf Geschwistern.

Innerhalb von zwei Jahren verlor sie ihre Schwester Zofia, die im Januar 1876 an Typhus starb, und ihre Mutter, die am 9. Mai 1878 an Tuberkulose erlag. Sie flüchtet sich daraufhin in ihr Studium, wo sie in allen Fächern überragend ist und die Bestnote erhält.

Schon in jungen Jahren begeistert sie sich für das Lernen. Sie lernt gerne und entdeckt gerne neue Dinge, vor allem im Bereich der Wissenschaft. Sie träumt davon, an einer Universität zu studieren. Doch zu dieser Zeit war es Frauen in Polen nicht erlaubt, an einer Universität zu studieren!  Nachdem sie einige Jahre als Erzieherin in ihrem Heimatland gearbeitet hatte, sparte sie genug Geld, um nach Paris zu reisen, wo ihre Schwester Bronisława Marie Skłodowska Medizin studiert.

Władysław Skłodowski mit seinen drei Töchtern Maria, Bronisława (Bronia) und Helena (um 1890)

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Das neue Leben in Paris
Marie Curie

Pierre und Marie Curie im Labor bei der Vorführung des Versuchsgeräts, mit dem sie die Ionenbildung in der Luft und damit die Radioaktivität in Proben von gereinigtem Erz nachweisen konnten, was ihnen die Entdeckung des Radiums ermöglichte. (circa 1904)

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Marie Curie

Pierre, Irène and Marie Curie in Paris in 1902

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Marie Curie

Marie Curie am Steuer eines Röntgenwagens

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Marie Curie mit ihren Töchtern Irène und Eve sowie Marie Melony bei ihrer Ankunft in New York City am 12. Mai 1921

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Marie Curie zieht 1891 nach Paris. Im Alter von 24 Jahren begann sie, Physik und Mathematik zu studieren. Sie besuchte die Vorlesungen der Physiker Edmond Bouty und Gabriel Lippmann sowie der Mathematiker Paul Painlevé und Paul Appell. Seit Anfang 1894 arbeitet sie auch im Labor für physikalische Forschungen von Gabriel Lippmann, in dem sie von der „Société d’encouragement pour l’industrie nationale“ mit der Erforschung der magnetischen Eigenschaften verschiedener Stähle beauftragt wurde. Sie arbeitet dort unter spartanischen Bedingungen und sucht daher nach einer Möglichkeit, ihre Arbeit erfolgreich abzuschließen. Professor Józef Kowalski von der Universität Freiburg brachte sie mit Pierre Curie zusammen, dem Leiter der physikalischen Arbeiten an der „École municipale de physique et de chimie industrielles“, der ebenfalls Magnetismus untersuchte. Sie willigte schließlich ein, mit ihm zu arbeiten, und während dieser Zusammenarbeit entwickelte sich eine gegenseitige Neigung zwischen den beiden. Sie wird ein Vorbild für ihre beiden Töchter, Irene und Eve, gewesen sein, die in ihren Studien brilliert haben, und bleibt ein Vorbild für alle, die von der Wissenschaft träumen!

Gemeinsam entdeckten sie zwei neue Elemente, die Polonium und Radium genannt wurden, und stellten Theorien zur Radioaktivität auf, die bis heute gültig sind. Dank dieser Forschungen wird Marie die erste Frau, die einen Nobelpreis erhält, und die einzige Person, die bis heute in zwei wissenschaftlichen Disziplinen – Physik und Chemie – einen Nobelpreis erhalten hat.

Pierre und Marie arbeiten nur 11 Jahre zusammen, denn 1906 stirbt Pierre versehentlich, als er von einer Pferdekutsche angefahren wird. Nach Pierres Tod übernimmt Marie seine Stelle. Sie ist die erste Frau, die an der Sorbonne lehrt! Trotz aller Hindernisse, denen sie begegnet, setzt Marie ihre Arbeit an Radium fort. Im Jahr 1911 erhält sie einen zweiten Nobelpreis, diesmal für Chemie. Während des Ersten Weltkriegs hilft sie aus Solidarität dabei, Verwundete zu röntgen. Marie Curie war immer bestrebt, sich in den Dienst der Wissenschaft und anderer Menschen zu stellen.

Erschöpft und  von den radioaktiven Strahlen zerstört, beschließt sie Urlaub in den Bergen zu machen, wo sie Albert Einstein kennenlernte, aber schließlich stirbt sie 1934 im Alter von 67 Jahren. Sie wurde zunächst mit Pierre Curie in Sceaux, seiner Heimatstadt,  beerdigt. Am 20. April 1995 wurden die Leichnam von Pierre und Marie Curie ins Pantheon überführt. In einem Bleisarg beigesetzt weil sie noch immer radioaktiv ist! Ihr Körper ist aufgrund der Strahlen, die sie während ihrer Experimente abbekommen hat, nahezu unversehrt, ja fast mumifiziert.

Curies Unterlagen und Tagebücher gelten noch heute als zu gefährlich für den Umgang und werden in bleigefütterten Kisten aufbewahrt.

Ihr Verhältnis zur Küche

Es heißt Marie Curie sei keine gute Köchin gewesen. Während ihres Studiums in Paris lebte sie sparsam und ernährte sich hauptsächlich von Butterbrot und Tee – eine Diät, die sie oft vor Hunger in Ohnmacht fallen ließ. Man liest nur, dass die junge Marie Skłodowska nicht einmal eine Suppe kochen konnte und dass sie, als sie heiratete, dank ihrer Schwägerin mit dem Kochen begann. Sie setzte in der Küche die gleiche Intelligenz, Sorgfalt und Methodik wie bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit ein und entwickelte Gerichte, die wenig Vorbereitung erforderten und die kochen konnten, während sie im Labor war.