Heute vor 26 Jahren wurde im Gedenken an die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ (UNESCO) der Weltlehrertag eingeführt. Dies nehme ich zum Anlass, um über die Schule in Mesopotamien und in der Antike zu erzählen.

Mesopotamien

Der erste Gedanke an Mesopotamien gehört eher Palästen, Löwenjagd-Reliefs oder den ersten Städten und monumentalen Tempel (Zikkurat).

Doch Mesopotamien ist auch für die Erfindung der Schrift, Literaturwerke (z. B. Gilgamesh Epos) und die Weitergabe von Wissen an jüngere Generationen bekannt. Das ist der Moment in der Geschichte, in dem Verstanden wurde, dass die Bildung mehr wurde als das Erzählen von Geschichten oder das Weitergeben von Handelsfertigkeiten oder das Üben mit dem Schwert. Bildung bedeutet nun die Weitergabe von Wissen an jüngere Generationen, die das Lesen und Schreiben in einer strukturierten und systematischen Lernumgebung lernen können. Die Sumerer erkannten die Wichtigkeit Wissen weiter zu geben. Es hat nicht lange gedauert und die Babaylonier griffen diese Idee auf und entwickelte sie sogar noch weiter: Kinder wurden in den Fächern Rechnen und Geometrie zusätzlich zu den schon bekannten Fächern Lesen und Schreiben unterrichtet. Das Konzept der Schule war geboren. Damals hießen die Schulen noch „Tafelhäuser“ und die Lehrer „Vater“.

Tontafeln aus dem 3. Jt. v. Chr. belegen, dass Kinder das Schreiben der vielen Keile erlernten, um später Texte (ab-)schreiben zu können. Schultexte, also Zeichenfolgen und Wörter sowie einfache Sätze, wurden zuerst auf runden Tontafeln und in einem weiteren Schritt auf rechteckigen abgeschrieben. Hilfslinien sind noch teilweise erkennbar. In Shuruppak (im heutigen Irak) wurden Räumlichkeiten mit Lehmziegelerhöhungen gefunden, die als Schulbänke interpretiert werden.

Ägypten

In Ägypten durften nur die Kinder wohlhabender Familien in die Schule. Bauern- und Handwerkskinder mussten meistens ihren Eltern helfen.

Griechenland

Im alten Griechenland gab es keine einheitliche „Schulpflicht“: In Sparta genossen nur Buben eine militärische Ausbildung. In Athen dagegen wurden Kinder reicher Familien zu Hause von einem Lehrer unterrichtet. Der Beruf des Lehrers war aber nicht sehr angesehen und dadurch schlecht bezahlt. Außerdem lag der Schwerpunkt bei Musik, Gesang und Sport.

Rom

Währenddessen im Römischen Reiches unterrichteten die Eltern selbst ihre Kinder oder ein gebildeter (griechischer) Sklave hatte diese Aufgabe. Auch hier sind wir wieder weit entfernt von einer Schule, wie es sie in Sumer gegeben hat. Stundenplan, Klasse und Noten gab es keine, dafür Schläge und stundenlanges Abschreiben.